
Die Digitalisierung ist in Deutschland angekommen. Sie stellt Unternehmen vor die Herausforderung, den Anschluss nicht zu verlieren und gleichzeitig neue Geschäftspotenziale auszuschöpfen. Ein Großteil der TGA-Produkthersteller ist bereits auf den Zug aufgesprungen und fährt vorneweg. Sie unterstützen die TGA-Planenden durch die Bereitstellung von BIM-Objekten oder mit digitalen Werkzeugen zur noch effizienteren Zusammenarbeit mit internen wie externen Beteiligten. Gehört Ihr Unternehmen bereits zu denen, die das Geschäftspotenzial der Digitalisierung nutzen? Wollen Sie mehr erfahren, wie auch Ihre Firma auf den digitalen Zug aufspringen kann?
Blicken wir genauer auf die Geschäftsstrategien jener TGA-Hersteller, die von der Digitalisierung profitieren. Es lassen sich bei allen dieselben vier Handlungsstufen ausmachen:
- Die Grundbedürfnisse der Kunden bedienen
- Das Kundenerlebnis verbessern
- Ihren Service erweitern
- Das Kundenverhalten verändern
Hier kommt die sogenannte Maslowsche Bedürfnispyramide ins Spiel: Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow entwickelte die Theorie, dass der menschlichen Entscheidungsfindung unsere psychologischen Bedürfnisse zugrunde liegen. Hierarchisch nach Wichtigkeit bzw. Unverzichtbarkeit angeordnet, bilden sie die Basis unserer Motivation. Zu den Maslowschen Bedürfnissen zählen physiologische Bedürfnisse sowie das Bedürfnis nach Sicherheit, Liebe und Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstverwirklichung. Aber – das Modell ist aus dem Jahr 1943. Die Welt ist nicht stehen geblieben. Die Generation Z erachtet heute vermutlich eine Internetverbindung als ihr grundlegendstes Bedürfnis in Bezug auf die Maslow-Pyramide.
Jarkko Järvenpää, Chief Growth Officer von Vincit, schlug in seinem Blog vor, beim digitalen Wandel verschiedener Unternehmen eine vereinfachte Version der Maslowschen Theorie anzuwenden. Dabei verweist er auf die vier oben genannten Handlungsstufen.
Laut Järvenpää sei es unmöglich, direkt auf die oberste Stufe zu springen. Zuerst müssten die Grundbedürfnisse erfüllt sein oder man muss zumindest jemanden in der Branche finden, der diese für einen erfüllt. Die These von Järvenpää lässt sich auch auf die Baubranche übertragen. Nehmen wir die TGA-Planenden als Endkunden. Dann sehen wir uns an, wie die Digitalisierung den TGA-Herstellern hilft, die verschiedenen Handlungsstufen bei der Erbringung von Dienstleistungen für sie zu durchlaufen.
Die Hierarchie des digitalen Wandels von TGA-Herstellern
Bleiben wir bei den vier Stufen, die in hierarchischer Anordnung einem erfolgreichen digitalen Wandel von Unternehmen zugrunde liegen und übertragen sie auf die TGA-Branche.
Die Grundbedürfnisse der Kunden bedienen
In der digitalen TGA-Welt bedeutet das, BIM-Objekte für die Planenden bereitzustellen. Der erste, selbstverständliche Schritt eines TGA-Herstellers in Richtung Digitalisierung besteht also darin, digitale Versionen seiner realen Produkte zu erstellen. Das geschieht durch Produktdatenmodellierung. Was aber macht ein gutes BIM-Objekt aus und was sollte bei der Produktdatenmodellierung berücksichtigt werden? Lesen Sie unseren früheren Beitrag über die 5 Dinge, an denen Sie ein gutes BIM-Objekt erkennen
Das Kundenerlebnis verbessern
Der nächste Schritt – die Verbesserung der Kundenerfahrung – kann aus verschiedenen Arten von digitalen Tools bestehen, die dem Planer helfen, effizienter zu arbeiten. So können digitale Berechnungstools, Konfiguratoren und Auswahltools das Kundenerlebnis deutlich verbessern. Wichtig ist hierbei, dass die Bereitstellung dieser digitalen Tools nur sinnvoll ist, wenn auch die mit ihnen kompatiblen BIM-Objekte verfügbar sind. Laut Järvenpää können Sie den ersten Schritt nicht überspringen. Die Qualität der BIM-Objekte spielt auch hier eine große Rolle, da sie die richtigen Daten enthalten müssen, um in den digitalen Design-Tools gut zu funktionieren.
Den Service erweitern
Auf der höchsten Stufe der digitalen Transformationshierarchie können TGA-Hersteller das volle Potenzial der Digitalisierung freisetzen. Sie können ihre Kunden mit maßgeschneiderter Software bedienen, die in der Branche wegweisend oder sogar revolutionär ist. Möglicherweise führt dies sogar zu einem Wandel des Kundenverhaltens. Stellen Sie sich eine Simulationssoftware vor, die mit einer BIM-Planungssoftware interagieren kann. Sie könnte bereits in der Planungsphase eine optimale Belüftung für einen Raum berechnen und simulieren. Die Planenden erhielten dann automatisch wichtige Informationen, wie die Anforderungen des Raumes an die Lüftungsanlage. Oder wüssten welche Herstellerprodukte sie verwenden könnten und wo diese am besten platziert würden. Darüber hinaus stünden diese Informationen im Onlineshop des Herstellers für Angebots- und Bestellzwecke sowie schließlich für den Versand zur Baustelle bereit. Das würde die Lücke zwischen Planung und Bau sowohl digital als auch physisch schließen. Die Arbeitsweise der Lüftungsplanenden wäre völlig verändert. Und der Hersteller, der die innovativen Lösungen bereitstellt, wäre der bevorzugte Lieferant für moderne Bauprojekte in der digitalen Ära.
Wie Järvenpää betonte, führt eine höhere Handlungsstufe nicht unbedingt direkt zu einer Umsatzsteigerung. Jede Stufe schaffe einen Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette. Das Wichtigste sei, den digitalen Wandel im Unternehmen vorantreiben. Treffen Sie eine strategische Entscheidung darüber, auf welcher Stufe Sie heute und in Zukunft einen Mehrwert für den Kunden schaffen möchten. Die Digitalisierung geschieht – egal was passiert! Das können Sie überall um sich herum beobachten. Sie haben die Wahl, ob Sie davon profitieren möchten.
Wir bei MagiCAD unterstützen Sie auf allen Ebenen des digitalen Wandels. Wir können BIM-Objektmodelle erstellen, Konfiguratoren und Auswahltools liefern oder Plug-ins für die Verbindung zu einer Planungssoftware bereitstellen. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen vollständig vernetzte, maßgeschneiderte Softwareprogramme für Ihren Bedarf. Wo befinden Sie sich derzeit in der digitalen Transformationshierarchie? Und sind Sie bereit für den nächsten Schritt?